EcoFlow PowerStream 800W Test mit Solarpanel, Smart Plug und Delta 2 Max Test

Praxistest …

EcoFlow Delta 2 Max Test in der Praxis
EcoFlow Delta 2 Max Laden …
200 Watt Ladeleistung …
1000 Watt Ladeleistung …
2400 Watt Ladeleistung …
Lautstärke beim Laden der Powerstation …
Powerstation Lüfter modifizieren …
Powerstation Temperatur …
Powerstation Ladevorgang Zusammenfassung …
EcoFlow 100W Solar Panel …
Powerstation Erdung …
PowerStream Mikrowechselrichter Betrieb …
Powermanagement von Solar und Powerstation …
EcoFlow Firmware …
Mikrowechselrichter Temperatur …
EcoFlow Delta 2 Max entladen …
EcoFlow Delta 2 Max Wirkungsgrad …
EcoFlow Akku kalibrieren …
Nötige Akku Kapazität berechnen …
Lohnt sich das? Die Amortisierung …
EcoFlow Delta 2 Powerstation als USV …

EcoFlow Delta 2 Max Test in der Praxis …

Kommen wir nach diesen ganzen Informationen zur Powerstation und der Installation auch schon zum eigentlichen Praxistest der EcoFlow Delta 2 Max Powerstation und den vier EcoFlow 100W Solarpanels.

Wir haben die Powerstation nun ein paar Wochen im kontinuierlichen Betrieb und konnten jede Menge Erfahrungen mit der Kombination aus Solar, BKW, Plugs und Powerstation sammeln, die sicherlich für den ein oder anderen hilfreich sein können. Sowohl bei der Kaufentscheidung, als auch bei der Inbetriebnahme und den möglichen Problemlösungen.

EcoFlow Delta 2 Max Laden …

Beginnen wir mal mit einem einfachen Aufbau, wo wir Ladegeschwindigkeit von 200 Watt bis hin zu 2400 Watt mittels der EcoFlow App auswählen.

Es gibt übrigens die Möglichkeit, die Ansicht in der App zu wechseln. Man kann wählen zwischen dem klassischen Homepage Stil …

… und der Energiefluss Ansicht. Wobei man zusätzlich auch noch in die Raumansicht wechseln kann.

200 Watt Ladeleistung …

Die geringste Ladeleistung der Delta 2 Max ist leider erst ab 200 Watt möglich. Hier wäre es wünschenswert, dass man auch mit etwas weniger überschüssigen Strom aus einem Balkonkraftwerk die Delta 2 Max laden könnte, selbst wenn man keinen PowerStream einsetzt. Die Messungen nehmen wir mit unterschiedlichen, zum Teil handelsüblichen Messgeräten und eigenen Versuchsaufbauten vor und können uns damit ein neutrales Bild der Gesamtleistung machen. Zunächst fangen wir mit einer Ladeleistung von 200 Watt an.

Nun messen wir die reale Stromaufnahme der Powerstation. Diese schwankt zwischen 220 und 235 Watt. Wer also davon ausgeht, dass die maximale Stromaufnahme der Powerstation bei einer Einstellung von 200 Watt auch wirklich 200 Watt betragen, den müssen wir leider enttäuschen. Mit der EcoFlow App stellt man nämlich nicht etwa die maximale Eingangsleistung ein, sondern wie der Menüpunkt schon sagt, die Ladegeschwindigkeit bzw. Ladeleistung. Da ein integrierter Gleichrichter die Wechselspannung aus der Steckdose zum Aufladen der LFP Akkuzellen in Gleichspannung umwandeln muss, gibt es nicht nur eine Differenz der beiden Leistungsangaben, sondern logischerweise auch einen gewissen Verlust, der in Abhängigkeit der Ladeleistung variiert. Auch kommen laut der App lediglich ca. 188-193 Watt an. Die Ladezeit ab 38 % beträgt bei ca. 200W etwas über 14 Stunden. Der Lüfter springt bei dieser geringen Ladeleistung mit einer geringen Umgebungstemperatur von 21°C glücklicherweise gar nicht bis ganz selten an.

1000 Watt Ladeleistung …

Bei 1000 Watt Ladeleistung bleibt der Lüfter häufiger eingeschaltet und erreicht bei einer Entfernung von 50cm nur einen Geräuschpegel von ca. 30 dB(A).

Bei 1000W Ladeleistung schwankt die Stromaufnahme der Powerstation laut App zwischen 972 und 984 Watt. Die Ladezeit ab 33 % beträgt bei ca. 1000W gute 2 Stunden.

2400 Watt Ladeleistung …

Ab 2400 Watt Ladeleistung bleibt der Lüfter bei voller Drehzahl durchgehend eingeschaltet und erreicht bei einer Entfernung von 50cm dann auch einen relativ hohen Geräuschpegel von ca. 45 dB(A). Bei 2400W Ladeleistung schwankt die Stromaufnahme der Powerstation zwischen 2,08kW und 2,14kW. Die Ladezeit ab 33 % beträgt laut App bei 2,08kW etwas unter einer Stunde. Ab 45 % beträgt die Ladezeit laut App bei 2,14kW ca. 40 Minuten.

Lautstärke beim Laden der Powerstation …

Insgesamt fällt auf, dass der eingesetzte Lüfter wie auch bei der EcoFlow River 2 Pro nur in sehr groben Stufen ein- und ausgeschaltet wird. Anstatt des 2-poligen DC Lüfters sollte EcoFlow unbedingt PWM Lüfter einsetzen und diese mittels stufenloser PWM Ansteuerung auf den tatsächlichen Bedarf regeln. Das reduziert die Lautstärke deutlich und verhindert vor allem bei geringer Ladeleistung, dass der Lüfter ständig ein- und ausgeschaltet wird, obwohl zur Kühlung bereits ein sehr geringer Luftstrom ausreichen würde. Dennoch kann sich die gesamte Geräuschkulisse durchaus sehen lassen, denn die Delta 2 Max ist deutlich leiser als beispielsweise die River 2 Pro und bleibt bei einer niedrigen Betriebstemperatur auch im stärkeren Betrieb recht leise.

Powerstation Lüfter modifizieren …

Man könnte zwar Abhilfe schaffen, indem man den integrierten Lüfter gegen einen leiseren Lüfter austauscht (wie beispielsweise die 60mm Noctua Lüfter – siehe 3D Drucker Optimierungsanleitung). Allerdings verliert man bei so einer Modifikation leider die Garantieansprüche und riskiert auch noch die Elektronik bei falscher Lüfter Dimensionierung mit zu geringem Fördervolumen oder zu hoher Aufnahmeleistung. Den DC Lüfter kann man nicht „mal eben“ gegen einen stufenlos regelbaren PWM Lüfter austauschen, sondern müsste bei einem gewöhnlichen 12V DC Lüfter bleiben, der dann weiterhin in groben Stufen angesteuert wird. Auch wenn wir immer gerne basteln, würden wir insgesamt also eher von so einer EcoFlow Delta 2 Max Lüfter Modifikation abraten.

Selbst bei einem Umbau auf einen größeren Fan Duct beispielsweise mit 80mm Lüfter würde man den Luftdurchsatz aufgrund der Original Steuerung der Powerstation nur schlecht einschätzen können. Die Garantie verliert man auch hierbei.

Wir haben noch eine andere Idee, die wir auch schon kurz ausprobieren konnten. Falls die weiteren Tests ebenfalls positiv sind, werden wir dies zukünftig in einer separaten Anleitung auf Funkyhome.de veröffentlichen.

Powerstation Temperatur …

Der Akku an sich wird mit dem Lüfter übrigens nicht gekühlt. Dennoch ist es sehr wichtig, dass die Temperatur der Bauteile im Wechselrichter und Gleichrichter Segment jederzeit kühl bleiben. Wie man auf dem Wärmebild sehr schön erkennen kann, wird die Wärme problemlos auf eine Seite gelenkt, aber durch das recht kleine Lüftergitter nicht vollständig aus dem Gehäuse geleitet. Da könnte EcoFlow mit weiteren Maßnahmen und größeren Lüftern bei niedrigerer Drehzahl mit höherem Fördervolumen den Luftstrom besser optimieren. Dieses Wärmebild hatten wir übrigens hier im EcoFlow Delta 2 Max Video versprochen 🙂 Denn wir wollten mal zeigen, was passiert, wenn man mit einem gewöhnlichen Kaltgerätekabel von einem kleineren Netzteil auflädt. Die Belastung ist für die dünnen Kabel von manch anderem Gerät einfach zu hoch, so dass sich das Kabel mit niedrigem Querschnitt stark erwärmen würde. Deshalb unbedingt das Original Anschlusskabel verwenden und nicht wie hier dargestellt, ein dünneres Kabel, das sich selbst nach kurzer Zeit stark erwärmt!

Powerstation Ladevorgang Zusammenfassung …

Fassen wir also den Ladevorgang noch einmal kurz zusammen – die maximale Stromaufnahme der Powerstation kann laut unseren Messungen die vorgegebene Leistungseinstellung um ca. 20 Prozent überschreiten. Das ist durchaus in Ordnung, da man über die EcoFlow App nicht die Stromaufnahme der Powerstation einstellen kann, sondern die Ladeleistung. Das sollte man allerdings wissen und beachten, wenn man beispielsweise den Überschuss der Solaranlage einplant und die Powerstation dann über seinen Hausstrom mittels PV-Anlage bzw. Balkonkraftwerk aufladen möchte. Die Ladedauer ist abhängig von der Ladeleistung, wobei eine vollständige Ladung auf (eher unübliche) 100 % knapp 1,5 Stunden dauert. Von 30 % auf 80 % dauert es nur etwas mehr als eine halbe Stunde. Alle anderen Ladezeiten kann man oben nachlesen oder direkt am Display oder in der App nachsehen. Sobald der Akku vollgeladen ist, sinkt der Stromverbrauch der Powerstation auf ca. 3 Watt Standby und wenn man AC abschaltet, auf gerade einmal 0,3 Watt.

Beim Ladevorgang ist uns noch etwas anderes aufgefallen. Denn richtig schwierig wird die Solarstrom Überschuss-Nutzung erst, wenn man gleichzeitig ein Gerät am Ausgang betreibt. Denn selbst wenn man einstellt, dass man nur mit 200 Watt laden möchte, zieht die Powerstation die volle Leistung des angeschlossenen Verbrauchers aus der Steckdose, anstatt erstmal die Akkukapazität zu nutzen und weiterhin nur mit 200 Watt nachzuladen. Hier würden wir uns eine Einstellmöglichkeit in der App wünschen, womit man dieses Verhalten anpassen kann. Auch wird die Powerstation sofort eingeschaltet, sobald man das Stromkabel in eine freie Steckdose eingesteckt, selbst wenn die Powerstation voll geladen ist und im Grunde nicht eingeschaltet sein müsste. Hier könnte man noch ein zusätzliches Feature zur Anpassung in der EcoFlow App integrieren.

EcoFlow 100W Solar Panel …

Apropos Solar, nun wollen wir nach der EcoFlow PowerStream, Powerstation, Solar Installation Anleitung auch hier nochmal auf das flexible 100W Solarpanel von EcoFlow eingehen und sehen, ob das Zusammenspiel zwischen Powerstation und den Solarpanels entsprechend gut funktioniert. Man kann die dünnen Panels nicht nur sehr gut auf gebogenen Flächen wie beispielsweise am Wohnwagen montieren, sondern dank der jeweils sechs Ösen an einen Zaun festzurren. Die geringe Dicke lässt auch eine Montage an einer Mauer zu.

Die Ösen kann man mit einer kleinen Unterlegscheibe aus Edelstahl verdecken und mittels Edelstahlschrauben festschrauben. Gegebenenfalls kann man noch mit ein wenig Acryl den Wassereintritt an der Oberseite verringern oder alternativ die Module mit etwas Abstand zur Wand montieren.

Jeweils zwei PV-Panels werden in Reihe geschaltet und dann mit der Powerstation oder dem PowerStream verbunden.

Solarkabel sollte man zur Vermeidung von Rissen in der Ummantelung nie vollständig knicken. Dieser Versuchsaufbau ist also bereits ziemlich grenzwertig und sollte zudem mitsamt der Stecker in einem Kabelkanal vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt werden.

Die interessanteste Erkenntnis zeigt aber, dass es möglich ist, mit den vier Solarpanels an der Wand trotz des schlechten Neigungswinkels zur Sonne über 300 Watt Solarenergie zu generieren.

Da die Powerstation zum Schutz vor Feuchtigkeit leider nicht im Freien stehen darf, muss man die Kabel an irgendeiner Stelle ins Haus führen. Wer kein Loch durch die Wand bohren möchte bzw. darf, kann hier mittels flacher MC4 Kabel von EcoFlow quasi an jedem Fenster oder Tür eine Durchführung der Kabel realisieren.

Nach der EcoFlow Solarpanel Installation schaltet sich die Powerstation sofort ein, sobald das Solarpanel Strom produziert. Wie auch bei der Stromversorgung über die Steckdose lässt sich die Powerstation nicht ausschalten, solange man mit dem Solarpanel Strom erzeugt.

Es reicht bereits ein helles Tageslicht für die erste Stromproduktion aus. Wer jedoch schneller laden und keine 20 Stunden warten möchte, um von 30 % auf 90 % zu laden, sollte eine direkte Sonneneinstrahlung auf die komplette Solarpanelfläche ermöglichen. Dann können mit den vier Panels insgesamt ca. 350 bis 390 Watt erzeugt werden, um die Powerstation autark zu betreiben.

Alles in allem sind die flexiblen 100W Solarpanel durchaus praktisch für den mobilen Einsatz. Sie können über die Ösen sogar an einem Zaun oder wie oben gezeigt, an einer Hauswand montiert werden. Allerdings würden wir für eine höhere Leistung eher starre PV-Module empfehlen, die mittlerweile sogar von EcoFlow erhältlich sind. Hier kommt es natürlich wie so oft auf den Einsatzzweck an, denn gerade im Campingbereich sind tragbare Panel aufgrund des geringen Gewichts eine tolle Sache!

Powerstation Erdung …

Apropos Insellösung, eine Erdung der angeschlossen Geräte ist logischerweise nur vorhanden, wenn eine Powerstation auch mit einer Erdung verbunden ist. Bei einem reinen Solarpanelbetrieb wäre dies also nicht der Fall. Wer hier Abhilfe schaffen möchte, kann sich für die Delta Pro oder Delta Max Powerstation einen passenden C20 oder C14 Landstromadapter bestellen. Wenn man einen richtigen Schutzleiter benötigt, könnte man mobil auch einen Erdspieß einsetzen oder im Haus zumindest den Schutzleiter verbinden.

Mikrowechselrichter Betrieb …

Richtig interessant ist die neuste PowerStream Lösung von EcoFlow. Denn mit dem EcoFlow Balkonkraftwerk schafft man nicht nur eine Verbindung zwischen der Solarmodule und der Steckdose, sondern integriert auch noch gleich die Powerstation mit in das Hausnetz.

Wie man alles miteinander verbindet und welche Kabel dafür benötigt werden, haben wir hier in der EcoFlow PowerStream Installationsanleitung erklärt. In der App wird der PowerStream bei Auswahl der Powerstation übrigens fälschlicherweise als EcoFlow Wave Portable Air Conditioner angezeigt, das hat aber keine Auswirkung auf die Funktionalität.

Wenn das geschehen ist, speist man den Solarstrom in den EcoFlow PowerStream Mikrowechselrichter und dieser entscheidet dann je nach App Konfiguration, ob der Solarstrom in die EcoFlow Delta 2 Max Powerstation eingespeist wird oder ins Hausnetz oder ob sogar aus der Powerstation ins Hausnetz eingespeist werden soll. Möglich macht dies eine zusätzliche Verbindung zwischen einem der beiden seitlichen Zusatzakku Anschlüsse und dem Mikrowechselrichter. Wie wir bereits im EcoFlow PowerStream Video gezeigt haben, gibt es den Mikrowechselrichter in zwei verschiedenen Ausführungen – einmal als EcoFlow PowerStream 600W und einmal als EcoFlow PowerStream 800W, der allerdings in Deutschland zum Testzeitpunkt noch nicht als Balkonkraftwerk anerkannt wird. Glücklicherweise kann der 600 Watt Wechselrichter laut EcoFlow auf Wunsch als 800 Watt Wechselrichter aufgerüstet werden, so dass die Wahl durchaus auf das 600 Watt Modell fallen kann, sofern es denn lieferbar ist. Eingespeist wird der Strom bei beiden Ausführungen über einen Schukostecker und nicht etwa über den noch von der VDE empfohlenen Wielandstecker. Das Thema hatten wir aber bereits mehrfach aufgewärmt und möchten an dieser Stelle nicht nochmal ausholen, zumal es nach den Plänen der Bundesregierung ohnehin ab 01.01.2024 einige Änderungen zugunsten der Hobby Solarteure geben wird.

Wir haben uns bereits für das 800 Watt Modell entschieden, um schon jetzt feststellen zu können, ob die Leistung tatsächlich erreicht werden kann. Hierbei ist uns allerdings aufgefallen, dass man zwar mit 800 Watt in das Hausnetz einspeisen kann. Allerdings kann man nicht mehr als 600 Watt aus dem Akku der Powerstation beziehen, sondern muss entweder die 800 Watt aus den Solarpanels ins Hausnetz einspeisen oder zumindest die letzten 200 Watt Differenz aus den Solarpanels beziehen, um mit 600 Watt und 200 Watt bzw. jeder anderen Kombination mit mehr als 200 Watt Solarleistung die 800 Watt für das Stromnetz zu erreichen.

Mit der App Einstellung Stromspeicher priorisieren bestimmt man, ob man zuerst den Akku aufladen möchte und dann erst den überschüssigen Strom ins Hausnetz einspeist und mit der App Einstellung Stromsversorgung priorisieren bestimmt man, ob man zuerst die Stromversorgung im Haus bevorzugt.

Das ist soweit clever gelöst, zumal man auch noch bestimmen kann, in welchem Ladezustand und Entladezustand man den Akku halten möchte. Man kann sogar den Zeitraum bestimmen, wann die Stromversorgung priorisiert werden soll, und wann der Stromspeicher priorisiert wird. So kann man beispielsweise ab morgens um 9 Uhr den Akku mit Sonnenenergie befüllen und dann z.B. ab 21 Uhr über Nacht die zuvor bestimmte Grundlast, die man immer im Haus bzw. in der Wohnung benötigt, dauerhaft ins Stromnetz einspeist.

Man kann dabei in 10 Watt Schritten von 0 Watt bis 800 Watt über die EcoFlow App bestimmen, wie viel Leistung von der Powerstation und/oder den Solarmodulen über den Schukostecker in das Hausnetz eingespeist werden sollen.

Jedoch ist es nach dem derzeitigen Stand der App so, dass man bei der Auswahl Stromspeicher priorisieren wirklich nur den Stromspeicher lädt, selbst wenn man eigentlich gerade Strom für das Hausnetz benötigen würde. Hier würden wir uns mehr Szenarien wünschen, um eine bessere Kombination aus Einspeisung und Aufladen zu ermöglichen.

Powermanagement von Solar und Powerstation …

Natürlich schwankt die benötigte Last im Hausnetz sehr stark, so dass man zwar einfach mal seine Grundlast bestimmen kann, jedoch eigentlich niemals über den Tag verteilt die gleiche Leistung am Ausgang des Mikrowechselrichters benötigt. Jetzt kommt noch ein weiterer Clou hinzu, denn EcoFlow bietet sogenannte Smart Plugs an, die ein Gerät mit Netzstecker schalten können.

Noch wichtiger ist aber, dass die Leistung des daran angeschlossenen Gerätes gemessen und dies von dem PowerStream Mikrowechselrichter verarbeitet wird. Dieser entscheidet dann, je nach Einstellung, ob und wie viel Strom aus dem Akku in das Hausnetz eingespeist wird, um den Strombedarf des Gerätes auszugleichen.

Im folgenden Beispiel werden gerade 646 Watt aus dem Akku entnommen und in das Hausnetz eingespeist (ergibt ca. 600 Watt). Da die beiden aktiven Smart Plugs zusammen 2,63 kW verbrauchen, werden die restlichen 2,02 kW von der öffentlichen Stromversorgung entnommen. Wäre noch Solarenergie vorhanden, hätte der Wechselrichter noch 195 Watt davon eingespeist (800 Watt minus 605 Watt) bzw. bei noch mehr Solarstrom die Einspeisung des Akkus entsprechend reduziert.

Das Zusammenspiel funktioniert insgesamt recht ordentlich, aber hier und da gibt es wie bei quasi jedem Gerät noch Optimierungsbedarf.

EcoFlow Firmware und Firmware Updates …

Grobe Fehler wie die EcoFlow Sicherheitslücken, die wir auch im folgenden Video festgehalten haben und auch die kurzen Smart Plug Stromaussetzer wurden glücklicherweise bereits mit Firmware Updates behoben. Auch wurde das MPPT optimiert und es sind neue Funktionen wie die Mesh Funktion hinzugekommen. EcoFlow veröffentlicht derzeit noch sehr regelmäßig aktualisierte Firmware Versionen, die man in den meisten Fällen zügig installieren sollte. Hier und da haben die Smart Plugs im Test allerdings mit aktiviertem Mesh trotz mittelmäßiger Entfernung mal das WLAN Signal verloren. Wir vermuten, dass dies passieren konnte, da das WLAN Signal über das EcoFlow Mesh der Smart Plugs nur an ein Gerät weitergegeben wird. Bei einer ungünstigen Aufstellung wurde je nach Einschaltreihenfolge dem naheliegenden Smart Plug das WLAN vom Router zugewiesen, dem zweiten Smart Plug das Mesh, der vierte hat das Mesh vom zweiten Smart Plug übernommen und der dritte Smart Plug wurde für einen gewissen Zeitraum gar nicht mehr erkannt. Nach einigen Minuten wurden dann aber glücklicherweise wieder alle Smart Plugs erkannt. Hierbei muss man allerdings auch erwähnen, dass die EcoFlow Mesh Funktion derzeit noch eine Lab-Funktionalität ist. Ein Firmware Update wird übrigens an den Geräten mit einer besonderen LED Farbe gekennzeichnet – keinesfalls während des Updates das Gerät ausschalten!

Mikrowechselrichter Temperatur …

Natürlich wollten wir uns mal ein Wärmebild des fertigen Aufbaus mit Delta 2 Max und PowerStream ansehen. Bei geringer Last sieht noch alles sehr angenehm aus.

Wer sich aufmerksam die Bilder des PowerStreams angeschaut hat, dem wird der mitgelieferte Kunststoff-Deckel in Loch-Optik aufgefallen sein, wo auch das kleine Tool zum Lösen der Anschlusskabel untergebracht wurde. Dieser Deckel ist nicht etwa als Schutz des Wechselrichters gedacht, sondern soll dafür sorgen, dass man sich nicht die Hand verbrennt, falls man den PowerStream berührt. Und das ist durchaus angebracht, da so ein Wechselrichter doch mitunter eine höhere Temperatur erreichen kann, wie man hier bei mittlerer Auslastung erkennen kann. Das ist aber bei Mikrowechselrichtern durchaus üblich, da nunmal eine sehr hohe Leistung von Gleichspannung auf Wechselspannung umgewandelt werden muss und dabei entsteht unweigerlich eine recht hohe Abwärme.

Die EcoFlow Kabel sind aber ausreichend gut dimensioniert, so dass hier das Wechselrichter Metallgehäuse auf dem Wärmebild den Kabeln eindeutig die Show stiehlt.

EcoFlow Delta 2 Max Entladen …

Nun haben wir bereits einige Aspekte mit unterschiedlichen Stromabnahmen belastet und prüfen dabei, was genau passiert. Die maximale Ausgangsleistung der EcoFlow Delta 2 Max Powerstation liegt bei 2400 Watt. Diese Leistung wird von der Powerstation auch problemlos geliefert. Man muss beachten, dass zunächst die Powerstation mit einem kurzen Tastendruck auf die mittlere Taste einschaltet werden muss und danach erst den AC Ausgang, wenn man in der EcoFlow App die automatische AC Abschaltung nach einer gewissen Zeit aktiviert hat (siehe Powerstation Wechselstrom Zeitüberschreitung. Der AC Taster muss dazu leider etwas länger gedrückt werden und schaltet nicht wie der Powerstation Einschalter sofort bei einem kurzen Tastendruck ein. Hier wäre eine gleiche Schaltung haptisch intelligenter, da man mal kurz auf den Taster drückt und davon ausgeht, dass die Steckdosen auch wirklich aktiviert wurden.

Zusätzlich gibt es noch einen X-Boost, der es mit einem kleinen Trick erlaubt, auch Geräte mit mehr als 2400 Watt bis hin zu maximal 3100 Watt zu betreiben. Da hierbei allerdings die Spannung moduliert wird, sollte man den EcoFlow Boost Modus lediglich mit Geräten wie einem Heizkörper, Kühlschrank, Haartrockner, Glühlampen, etc. einsetzen und keinesfalls Geräte mit elektronischen Netzteilen verwenden, die eine konstante Spannung von 230V und 50Hz reinem Sinus erfordern. Da selbst Wäschetrockner eine komplexe Elektronik beinhalten, würden wir auch hier den Betrieb ohne X-Boost Modus empfehlen. Der X-Boost Modus ist im Auslieferungszustand aktiviert und aktiviert sich zudem automatisch, falls man die Stromabnahme von 2400 Watt übersteigt. Man sollte also am besten gelegentlich nachsehen, ob der X-Boost Modus wirklich noch deaktiviert ist. Eine Waschmaschine zieht beim Aufwärmen des Wassers ca. 2400 Watt. Ein Wärmepumpentrockner auf niedriger Temperatur benötigt jedoch meist nur 600-700 Watt Leistung und kann damit sogar problemlos vollständig über das EcoFlow PowerStream Balkonkraftwerk gespeist werden.

EcoFlow Delta 2 Max Wirkungsgrad …

Bei der Entladung konnten wir dem 2048 Wh (Watt Stunden) Akku bei voller Auslastung von ca. 2400 Watt eine maximale Energie von ca. 1900 Wh entlocken. Das entspricht immerhin einem Wirkungsgrad von knapp 93 % und das ist für eine Powerstation schon ein guter Wert. Denn bei jeder Spannungswandlung geht auch ein Verlust einher. Das merkt man daran, wenn man die Powerstation mit geringer Last betreibt, denn hierbei sinkt leider auch der Wirkungsgrad erheblich! Wer ausschließlich sein Smartphone mit ein paar Watt laden würde, könnte sogar bei einem Wirkungsgrad von deutlich unter 70 % liegen. Aber auch bei einer nächtlichen Einspeisung über den PowerStream ins Hausnetz wird man leider deutlich enttäuscht sein, wie wenig Energie wirklich nutzbar ist.

Um ein Beispiel zu nennen, haben wir z.B. abends einen 94 % vollgeladenen Akku verwendet. Den gewünschten Leistungsbedarf am AC-Ausgang haben wir auf 80 Watt eingestellt. Nach ca. 10 Stunden Laufzeit waren nur noch ca. 41 % Kapazität in der EcoFlow Delta 2 Max. Das heißt es wurden ca. 53 % des Akkus in den 10 Stunden mit 80 Watt verbraucht. Wir haben bei dieser kleinen Stromabgabe aus dem Akku über den PowerStream in das Hausnetz zum Ausgleich der Grundlast somit ca. 1085 Watt anstatt der 800 Watt „verbraten“. Das liegt zum einen daran, dass der Wechselrichter an sich bereits ca. 10-11 Watt benötigt. Somit benötigen wir bereits ca. 900 Watt anstatt der 800 Watt. Die restlichen 185 Watt wurden durch die Umwandlung von DC in AC (Gleichstrom in Wechselstrom) und die Elektronik, BMS (Batteriemanagement System), etc. in Wärme umgesetzt. Ebenfalls ganz interessant ist der Standby Verbrauch, der bei dem PowerStream ungefähr 10-11 Watt beträgt, bei der Delta 2 Max ohne aktiviertem Ausgang bei 0,3 Watt und je aktiviertem Smart Plug ca. 1,1 Watt (deaktiviert ca. 0,5 Watt Idle).

EcoFlow Akku kalibrieren …

Apropos maximale Akkuleistung – nach einer gewissen Zeit kommt es vor, dass der Akku vermeintlich nicht mehr auf seine volle Kapazität aufgeladen werden kann oder beim Einsatz bei einer Powerstation mit mehreren Zusatzakkus die Akkus nicht mehr gleichmäßig aufgeladen werden. Das liegt aber meist nicht an einem defekten oder zu schwachen Akku, sondern an der Messung der Akkuleistung über das Batteriemanagement System. Um das BMS am Akku neu zu kalibrieren kann man in der App gelegentlich den Nutzungsbereich von 0-100 % einstellen, dann den Akku mit einem Verbraucher vollständig entladen und dann wieder auf 100 % voll aufladen. Natürlich sollte man den Akku wie Eingangs erwähnt, nicht im entladenen Zustand lagern, sondern dann auch wieder zeitnah vollständig aufladen. Danach stimmt die Akkuanzeige auf dem Display und in der App wieder. Nach erfolgreicher Powerstation Akku Kalibrierung sollte man die Ladezustand Einstellung in der EcoFlow App zur Akku Schonung wieder auf einen Bereich von ca. 30 – 90 % einstellen.

Akkukapazität berechnen …

Stellen wir also nochmal kurz eine Rechnung zusammen, die auch für die Berechnung der nötigen Akkukapazität interessant ist. Denn zusätzlich zu der Verlustleistung kommt noch die Tatsache, dass man seinen Akku nicht von 100 % auf 0 % nutzt, sondern nur von ca. 30 % bis 90 % +- ein paar Prozent je nachdem wie viel Wert man auf die Haltbarkeit der LFP Zellen legt. Das heißt aber auch, dass man lediglich 90-30 % = 60 % des Li-Ion Akkus nutzen kann. Somit können wir von den 2048 Wh Gesamtkapazität nur noch ca. 1228,8 Wh verwenden. Wenn wir dann im besten Fall einen Wirkungsgrad von knapp über 90 % haben, bleiben also noch ca. 1105,92 Wh davon übrig. Falls man aber eine sehr geringe Abnahme hat wie im vorigen Beispiel, schrumpft dieser Wert nochmals deutlich.

Bei der Berechnung der richtigen Akkudimensionierung sollte man diese Faktoren also unbedingt beachten und die Kapazität lieber etwas höher auslegen. Vor allem wenn man den Akku in einem kalten Campingwagen oder Wohnmobil betreibt, da hierbei noch etwas weniger Kapazität zur Verfügung steht.

Amortisierung …

Und wo wir gerade so schön rechnen, möchten wir in dem Zusammenhang noch kurz auf die Amortisierung eingehen. Ein Balkonkraftwerk erzielt je nach genauer Modulgröße und Modulausrichtung ungefähr 500 bis 600 kWh pro Jahr. Bei einem derzeitigen hohen Preis von ca. 40 Cent pro kWh erzeugt man somit Strom im Wert von ungefähr 200 Euro bis 240 Euro pro Jahr. Da man allerdings für gewöhnlich keine Grundlast in so einer Größenordnung hat und der Stromverbrauch im Haus oder in der Wohnung über den Tag verteilt sehr stark schwankt, kann man davon ohne Akku nur ca. 130 bis 170 Euro pro Jahr nutzen. Der genaue Betrag hängt maßgeblich davon ab, wie clever man den überschüssigen Solarstrom nutzt, indem man beispielsweise erst bei einem guten Sonnenstand die Waschmaschine einschaltet oder vielleicht sogar über eine kleine Steuerung einen WWS (Warmwasserspeicher) versorgt.

Den vollständigen Solarertrag wird man allerdings niemals zu 100 % verbrauchen können, zumindest nicht ohne Speicher. Und an dieser Stelle kommt die EcoFlow Delta 2 Max Powerstation am besten mit PowerStream Mikrowechselrichter ins Spiel. Denn bereits mit der 2 kWh Akkukapazität kann man bereits den vollständigen Solarüberschuss aufnehmen und beispielsweise über Nacht einspeisen, den man normalerweise dem Netzbetreiber schenken würde.

Selbst bei 100 Watt Grundlast und 14 Stunden Nachteinspeisung könnte man in den 365 Tagen pro Jahr bei ca. 40 Cent in der Theorie ca. 204,4 Euro einsparen. Ganz so einfach ist die Rechnung allerdings nicht! Denn die 1,4 kW Einspeisung über Nacht werden bei einem 2 kWh Akku anhand unserer Akku Berechnung in der Praxis schon ziemlich unrealistisch und zum anderen gibt es in den grauen Wintermonaten, die man übrigens im Solarbereich auch Tal der Tränen nennt, zwischen November und Februar kaum Ertrag. Also verteilt sich diese Einsparungen auf ca. 8 Monate anstatt der 12 Monate und schmälert die jährliche Einsparung durch den Akku nochmals. Realistisch gesehen wird man also eher nur knapp 100 Euro mit dem Akku pro Jahr einsparen können, so dass sich bei einer Anschaffung von ungefähr 2000 Euro eine Amortisierung in 20 Jahren ergeben könnte. Aber auch dies ist nur theoretischer Natur, da der Akku natürlich auch an Leistung verliert und die Elektronik vielleicht sogar schon etwas früher das Zeitliche segnet.

Der Kauf ist also insgesamt eher nicht mit Wirtschaftlichkeit zu begründen, sondern vielmehr aus idealistischen Gründen. Alleine der Gedanke autark zu sein kann aber schon Grund genug sein. Bei einem Stromausfall würde der Mikrowechselrichter zwar nicht mehr ins Hausnetz einspeisen, aber man könnte einfach die Solarmodule mit MC4 auf XT60 Kabeln an die Powerstation umstecken und die wichtigen Geräte wie Kühlschrank & Co. direkt an der Powerstation anschließen. Der Stromausfall sollte dann aber auch am besten im Sommer stattfinden. Des Weiteren sieht die Berechnung auf einem Campingplatz natürlich ganz anders aus, denn für den Camper liegt der Strompreis nicht bei 40 Cent pro kWh, sondern eher bei 70-80 Cent pro kWh, Tendenz stark steigend. Aber auch der mobile Einsatz ist nicht zu verachten und kann nicht einfach mit Wirtschaftlichkeit beglichen werden.

Powerstation als USV …

Eine Besonderheit ist noch der Betrieb einer Powerstation als USV. Denn wie im Praxistest erwähnt, wird der Strom beim Anschluss der Powerstation an eine Steckdose unmittelbar zu den integrierten Schukosteckdosen geleitet und der Akku springt erst ein, sobald der Strom ausfällt. Glücklicherweise passiert dies in weniger als 30 ms! Das ist zwar noch nicht ganz optimal für einen Betrieb als USV, aber der Hersteller gibt als Beispiel den Einsatz mit einem CPAP Gerät an, falls man ein Beatmungsgerät benötigt, aber auch die Notstromversorgung für ein Aquarium oder Kühlschrank ist durchaus denkbar. Und nach der Abschaltung sämtlicher Atomkraftwerke in Deutschland gibt es immerhin einige Blackout Prophezeiungen. Bleibt zu hoffen, dass diese Vorhersagen nicht stimmen und die Stromversorgung in Deutschland auch zukünftig stabil sein wird, aber für den Fall der Fälle kann eine vollgeladene Powerstation oder gar die Insellösung mit PV-Modul sicherlich nicht nur einem Prepper helfen. Wie heißt es so schön: Haben ist besser als brauchen 😀

Wir haben den Test gemacht und einen PC mit ca. 350 Watt Strombedarf angeschlossen. Wir konnten keine Unterbrechung feststellen, als wir den Stecker plötzlich aus der Steckdose gezogen haben, denn schon lief der PC über die Powerstation. Aber auch hier nochmal der Hinweis, dass man die X-Boost Funktion über die App deaktivieren sollte, bevor man einen PC an der Powerstation betreibt, da nur so eine optimale Stromausgabe an den hinteren Schukosteckdosen gewährleistet wird.

Wie man an den obigen Beispielen gut erkennen kann, ist die Powerstation mit Solar, PowerStream und Smart Plugs quasi eine Eierlegendewollmilchsau, denn die Anwendungsmöglichkeiten kennen lediglich Leistungsgrenzen, jedoch kaum Grenzen bei der Vielfalt der Anschlussmöglichkeiten. Somit könnten wir noch stundenlang weiter über die Powerstation schreiben. Wir haben noch dutzende Tests durchgeführt und uns kommen mit jedem Test noch viele weitere Ideen. Da dies aber nicht für jeden Leser mit Standardanwendungen interessant ist, werden wir nun langsam aber sicher zum Ende kommen. Auf der nächsten Seite zeigen wir unser Fazit zu der EcoFlow Delta 2 Max Powerstation mitsamt PowerStream, Solar und schaltbarer Steckdosen.

Kommen wir nun zum EcoFlow Delta 2 Max, Solar, Smart Plug und PowerStream Fazit und Gesamteindruck …