Praxistest …
Nach der Ring Doorbell Pro Installationsanleitung kommen wir nun auch schon zum Ring Doorbell Praxistest. Nun sieht man die eigentliche Bedienoberfläche der Ring Video Doorbell Pro Türklingel App. Übrigens auch hier nochmals der Hinweis, dass man die App ohne Internetverbindung nicht verwenden kann, eine mobile Datenverbindung oder eine Internetverbindung über WLAN ist unbedingt erforderlich!
Wir haben uns die Ring Video Doorbell Pro auch noch mit einer Wärmebildkamera angesehen, da uns die Ring Doorbell relativ warm vorkam. Die Vorderseite erreichte laut unserer Wärmebildkamera ca. 51,5°C.
Unsere Messungen auf der Rückseite gingen mit bis zu 59,4°C noch etwas höher, sind aber dennoch nicht allzu problematisch.
Mit einem Klick auf die Türklingel, die wir „Haustür“ benannt haben, erhalten wir einige Funktionen. Die Funktionen sind eigentlich selbsterklärend. Man kann die Benachrichtigungen der Türklingel und des Bewegungsmelders aktivieren, man kann sich jederzeit das momentane Live Video ansehen, Darunter befindet sich der Gerätestatus mit ein paar Details wie z.B. der WLAN Qualität, kann die Türklingel mit anderen teilen, kann in den Videoeinstellungen wählen, ob man die Nachtsichtfunktion in Farbe darstellen lassen möchte und kann sich die verbundenen Türklingeln anzeigen lassen.
Richtig klasse gelöst sind die Bewegungseinstellungen, worin man nicht nur die Empfindlichkeit anpassen kann, sondern auch Bewegungszonen und einen Bewegungszeitplan.
Gerade die Bewegungszonen sind eine tolle Sache, denn sie ermöglichen wie bei professionellen Kameras die individuelle Überwachung eines Bildbereichs. Hier haben wir die Bewegungszone beispielsweise in unserem Lichtzelt vorgegeben, man kann aber auch mehrere Zonen bestimmen.
Jeder Bewegungszone kann man dann den gewünschten Bewegungszeitplan vorgeben, damit diese Zonen je nach Tag und Zeit aktiviert werden.
Bei jeder Bewegung innerhalb der Bewegungszonen erhält man nun eine Push Mitteilung und/oder E-Mail.
Alle Aktivitäten werden zudem in einem Ereignisverlauf zusammengefasst und je nach gebuchtem Ring Plan können die Videos dazu nachträglich abgerufen werden.
Über das Zahnrad Symbol erhält man zu jedem Gerät übrigens noch weitere Einstellungsmöglichkeiten.
Eine extrem wichtige Einstellung, die schon fast untergeht, ist die Auswahl des Türklingeltyps. Denn auf Wunsch kann man seine alte Hausklingel noch weiter verwenden, jedoch ist bei den Einstellungen unter Türklingelpaket unbedingt die richtige Auswahl der alten Türklingel zu treffen: Keine, digital, mechanisch. Diese Auswahl gibt Last oder Strom auf die in Reihe geschaltete Türklingel, die man mit einer mitgelieferten 1A Glassicherung absichert. Wenn jedoch eine falsche Auswahl getroffen wird und man beispielsweise eine Türklingel auswählt, obwohl man keine in Reihe geschaltet hat, brennt die mitgelieferte 1A Sicherung beim Klingeln durch – wir haben es im Test ausprobiert! Hier hätten wir von Ring noch mehr Warnhinweise erwartet. In einem Video und in den Anleitungen wird lediglich erklärt, wie man zwischen der digitalen und mechanischen Klingel unterscheidet.
Für den über WLAN verbundenen Ring Chime Türgong kann man natürlich auch noch einiges einstellen.
Allen voran kann man beispielsweise die Klingelton Einstellung beim Klingeln oder auf Wunsch sogar bei einer Bewegung mitsamt der gewünschten Lautstärke vorgeben. Übrigens kann man sich alle Ring Klingeltöne am besten anhören, indem man den Ring Chime nach dem Anlernen erstmal wieder abzieht. Denn mit eingestecktem Ring Chime Türgong muss man sonst jedes einzelne Soundfile zum Testen erst auf den Ring Chime laden lassen, was ca. 1 Minute dauert. Wenn man den Türgong hingegen kurz rauszieht, kann man sich die Ring Klingeltöne über das Smartphone anhören 🙂 Ring verwendet übrigens OGG Files (Ogg Vorbis Compressed Audio), die man auch aus einem WAV oder MP3 in OGG umwandeln könnte.
Wie man sieht, hat Ring an viel gedacht und sogar an eine Funktion zum Teilen der Videos oder zum Abspeichern der Ring Videoaufnahmen wurde gedacht. Doch Vorsicht! Die Ring Share Links werden nicht etwa mit einem Passwort versehen, sondern bestehen aus einem einfachen Link, wie beispielsweise: „https://ring.com/share/“ gefolgt von einer 19-stelligen Zahl, worin dann ein MP4 File „https://share.ring.com/xyz_stamp.mp4“ abgelegt wird, das für jedermann öffentlich sichtbar ist.
Anscheinend geht die Firma Ring davon aus, dass es sicher genug sei, eine lange Zahl zu wählen, vergisst aber hierbei, dass Proxy, Google & Co. alle möglichen Links zwischenspeichern und diese Links somit auch im Cache erscheinen können. Zudem könnte man in Sekundenschnelle alle Zahlen abklappern und anpingen, um so an die Videos Dritter gelangen! Des Weiteren gibt es zum Testzeitpunkt keine Möglichkeit für den Anwender, dieses Video löschen zu lassen! Laut der Ring Hotline werden die Videos beim Teilen auf einen zweiten Amazon CloudFront Server übertragen und dort unwiderruflich für 60 Tage gespeichert. Also selbst wenn man es in seiner App löscht, bleibt der Ring Share vorhanden und man findet ihn evtl. schon bald als Link im Internet, wie bereits tausende andere. Trotz Kontakt des englischsprachigen Second Level Supports von Ring konnte uns keine Lösung zum Löschen der geteilten Videos angeboten werden. Die Videos werden automatisch nach 60 Tagen gelöscht, war die Antwort der Firma Ring. Man würde aber nochmal darüber nachdenken, ob man evtl. den Zeitraum verkürzt.
Um Videos Speichern oder Teilen zu können, muss man nach der 30-tägigen Probephase übrigens eine monatliche Gebühr bezahlen. Diese liegt für den Protect Plus Plan derzeit bei 10 Euro pro Monat oder für den Protect Basic Plan derzeit bei 3 Euro pro Monat. Auch diese Information finden sicherlich manche Kunden erst nach dem Kauf der Ring Video Doorbell Pro.
Damit man sich ein Bild von der Qualität der Videoaufzeichnung machen kann, haben wir auf Funkyhome.de wieder ein Video erstellt. Die Komprimierungsrate oder Auflösung lässt sich übrigens leider nicht verändern.
Hier sieht man ein Ring Video Doorbell Pro Türklingel Video in Full HD Qualität, also 1920x1080px.
Insgesamt macht die Ring Software einen guten Eindruck, umso mehr waren wir erstaunt über diesen sorglosen Umgang mit den geteilten Videos. Die App läuft recht flüssig und hat uns mit einigen Features, wie beispielsweise die Möglichkeit, bei der Alarmerfassung Bereiche zu definieren oder einen Bewegungszeitplan zu erstellen. Leider fehlt eine Funktion, um seine Daten auch auf dem Server zu löschen und bei Preisen von bis zu 10 Euro pro Monat darf man auch einiges von seinem Türklingel Anbieter erwarten. Wir haben jedenfalls noch einige Punkte auf unserer Wunschliste.
Der Startvorgang der Ring Video Doorbell Pro dauerte bis zur ersten Abrufmöglichkeit per Ring App ca. 1 Minute und 50 Sekunden.
Der Stromverbrauch der Ring Video Doorbell Pro lag in unserem Test im Idle bei ca. 5,2 Watt.
Der Ring Chime Türgong benötigt hingegen lediglich 1,3 Watt.
Ring Video Doorbell Pro Türklingel Fazit und Gesamteindruck …