Praxistest …
Nun sieht man die eigentliche Bedienoberfläche der Steinel CAM light App. Die Funktionen sind eigentlich selbsterklärend, wobei die Buttons noch etwas besser gestaltet werden können, um den Wechsel zwischen Aufnahmen und Livebild sowie der aktivierten Aufnahme etwas besser erkennen zu können. Der Alarm Schieber kann übrigens nur verändert werden, wenn die Steinel Cam mit dem Internet verbunden ist. Aber keine Sorge, wer seine Daten nicht im Internet teilen möchte, kann bis auf diese Alarm Funktion alles ohne Internetzugang nutzen.
Sämtliche Funktionen sind auf folgendem Screenshot nochmal abgebildet und erklärt.
In den Einstellungen stehen bei der Steinel CAM light unterschiedliche Sicherheitslevel zur Wahl. Denn die Kamera kann nicht nur bei einer Bewegungserkennung in der Kamera auslösen, sondern auch über den zusätzlichen Infrarot Sensor. Bei Sicherheitslevel Hoch wird entweder die Kamera oder der Bewegungsmelder zus Auslösung einer Aufzeichnung oder Alarm verwendet.
Bei Sicherheitslevel Mittel wird nur der Bewegungsmelder verwendet.
Und bei dem niedrigsten Sicherheitslevel wird nur ausgelöst, wenn die Kamera und der Bewegungsmelder eine Bewegung feststellen.
Zusätzlich steht eine manuelle Einstellung zur Verfügung, die viele Einstellungen bietet.
Dort kann man dann auch einstellen, mit welchem Sensor die Aufzeichnung bzw. der Alarm auslöst. Es sind allerdings keine Bildbereiche definierbar, womit die Kamera auslöst.
Man kann auch die Bewegungsmelderfunktion deaktivieren und das Licht dauerhaft auf einen Wert zwischen 30% und 100% einstellen. Unter 30% ist (wie oftmals bei LED Lampen üblich) leider nicht möglich.
Zudem gibt es in der Steinel App noch ein paar Grundeinstellungen. Auf den ersten Blick sind es ein paar Möglichkeiten, auf den zweiten Blick fehlen uns aber noch einige Optionen, die wir dem – übrigens sehr freundlichen Support von Steinel – auch bereits mitgeteilt haben. Vor allem fehlt uns die Möglichkeit, das Mikrofon und den Lautsprecher vollständig zu deaktivieren. Aber ein Gastzugang mit gesondertem Passwort zum Teilen der Kamera ohne die administrativen Möglichkeiten wäre unseres Erachtens nach unbedingt nötig! Auch sollte man die Möglichkeit erhalten, die MicroSD Karte zu formatieren oder zumindest als Administrator aufgenommene Videos bzw. Tage zu löschen.
Wie bereits in der Steinel CAM light Installationsanleitung beschrieben, ist es ganz wichtig, dass man vor dem Firmware Update unbedingt erst die App ausprobiert und überlegt, ob einem die Steinel App als Anwendung reicht. Denn ein Steinel Firmware Downgrade gibt es nicht und Steinel hat den rtsp Port laut eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen deaktiviert. Ob rtsp oder andere Zugangsmöglichkeiten irgendwann wieder integriert werden, bleibt abzuwarten. Man wird übrigens bei jedem App Start informiert, dass ein Steinel CAM light L 600 Firmware Update verfügbar ist und muss dies abbrechen, wenn man es nicht installieren möchte. Wir haben trotzdem das Firmware Update ausprobiert und die aktuelle Firmware „2019-01-23“ auf die Steinel CAM light L 600 mit erhöhter WLAN Stärke aufgespielt. Das Firmware Update lief problemlos durch. Mit den beiden Versionen „erhöhte WLAN Stärke“ und „verringerte WLAN Stärke“ möchte man übrigens Problem mit der innenliegende WLAN Antenne vermeiden, die zu Störungen bei der Bild- und Tonwiedergabe führen kann.
Zu guter Letzt haben wir auch noch die Steinel light CAM mit Apple iOS ausprobiert. Eine parallele Anmeldung über die Schnellkonfiguration ist nicht möglich. Man muss sie als „geteilte Steinel CAM hinzufügen“ und dort dann die Seriennummer mitsamt dem eigens vergebenen (Admin) Passwort anmelden. Das gilt übrigens auch, wenn man mehr als ein Android Smartphone/Tablet verwenden möchte.
Die Oberfläche an sich sieht auf dem Apple iPad Air 2 oder dem Apple iPhone X genauso aus, wie auf dem Samsung Galaxy Tab bzw. einem anderen Android Tablet oder Android Smartphone.
Und obwohl sie zwar von einem anderen Dienstleister programmiert wurde, erscheint sie uns leider ähnlich buggy, wie unter Android. Eine Einstellung der Werte ist bei so einem gestauchten Bild nicht möglich. Nach dem Ändern auf einen anderen Sicherheitslevel wurde es dann aber glücklicherweise richtig angezeigt.
Damit man sich ein Bild von der Qualität der Videoaufzeichnung machen kann, haben wir zudem zwei Videos erstellt.
Hier sieht man ein Steinel CAM light Video in SD Qualität, also 704x576px.
Und hier sieht man ein Steinel CAM light Video in HD Qualität, also 1280x720px.
Insgesamt merkt man im umfassenden Praxistest, dass die Steinel CAM App sowohl unter Android, als auch unter iOS noch ein wenig hakelig läuft. Ab und zu werden Änderungen einfach nicht übernommen, man geht aus den Einstellungen, geht wieder rein und sieht alte Werte. Auch ist es bei unserer CAM light vorgekommen, dass einfach die Sirene unwillkürlich ausgelöst wurde. Uns fehlt zudem die Möglichkeit, Bereiche zu definieren, die bei der Alarmerfassung ausgeschlossen werden. Eine Möglichkeit zur Formatierung der Karte wäre unserer Meinung nach ebenfalls sinnvoll. Auch wünschen wir uns eine vollständige Deaktivierung des Lautsprechers und des Mikrofons, am besten per hardwareseitigem Wahlschalter. Und last but not least würden wir eine Userverwaltung begrüßen, also unterschiedliche Rechte der Anwender oder zumindest einen Gastzugang ganz ohne Befugnisse außer der Bildbetrachtung. Und wo wir gerade bei der Wunschliste sind, würden wir die Drehbarkeit sowie den Neigungswinkel der Kamera erhöhen und eine Möglichkeit der Lichtaktivierung mittels externem (oder internem) Schalter ermöglichen.
Der Stromverbrauch der Steinel L600 CAM light lag übrigens in unserem Test im Idle bei enorm sparsamen 2,1 Watt, mit 30% Helligkeit bei 6,2 Watt und mit 100% Helligkeit bei 14,5 Watt.
Steinel CAM light L 600 Fazit und Gesamteindruck …